Was man von der Piratenpartei für sein Geschäft lernen kann!

„Ich finde die Piratenpartei ja ganz ok, aber was deren Außenpolitische Sprecher vor der Küste Somalias machen, das ist einfach nicht in Ordnung. Auf Stimmenfang gehen, muss auch Grenzen haben!“

Einige schmunzelten am vergangenen Wahlsonntag und viele politisch Interessierte waren verblüfft vom Abschneiden der Piratenpartei in Berlin: 8,9 Prozent aus dem Stand, mehr als viermal so viel wie die FDP, die mit 1,8 Prozent ein ganz miserables Ergebnis erzielte.

Das Interessante daran ist, dass im Vorfeld ein Video des Spitzenkandidaten der Piraten in Berlin auf sämtlichen Social Networks die Runde machte. In der Sendung Klipp&Klar des Lokalsenders rbb zeigte Andreas Baum, dass er von vielen Themen sehr wenig versteht. Er hatte auch offensichtlich gar kein Problem damit. Und das Interessante: 8,9 Prozent der Wähler auch nicht.

„Was kann man daraus für sein eigenes Geschäft lernen?“, habe ich mich gefragt. Viele Parteien versuchen allen Wählergruppen zu gefallen und gefallen letztlich immer weniger Menschen. Randgruppenparteien scheinen immer stärker zu werden, weil sie offensichtlich ein klares Profil haben.

Ich denke, es ist eine Frage des Anspruchs. Will man 50 Prozent eines Marktes erobern, dann hat man als Unternehmen dasselbe Problem wie alle „großen“ Volksparteien. Man muss unterschiedliche Kundengruppen bedienen und sich sehr breit aufstellen. Als Unternehmen braucht man, um das glaubhaft zu tun, eine breite Mitarbeitermannschaft, so dass für jede Kundengruppe „der richtige Kopf“ vorhanden ist.

Ist man jedoch ein mittelständisches Unternehmen mit einer kleinen, aber feinen Führungsmannschaft, dann sollte man nicht in die Breite gehen. Man sollte sich konzentrieren. Entweder räumlich oder thematisch. Und vor allem darf man sich nicht daran stören, dass man bestimmte Sachen nicht kann und auch nicht weiß. Wie die Piratenpartei. Das Wissen oder vielmehr Nicht-wissen um die Schuldenhöhe Berlins hat weder der Partei noch deren Spitzenkandidaten geschadet. Ob Millionen oder Milliarden war den Wählern egal. Warum? Sie haben dieses Wissen auch nicht erwartet.

Die Piraten hatten Mut zur Lücke und ihrer Zielgruppe das auch nicht verheimlicht. Das genau hat sie von den etablierten Parteien unterscheidbar gemacht.

Warum überträgt man das nicht auf sich? Soll man auch sagen, wofür man nicht steht, weil man es auch nicht kann? Soll man beim Kunden auch mal Mut zur Lücke zeigen und damit verdeutlichen, was man wirklich kann? Ich denke einmal genauer darüber nach! Sie auch?

Lassen Sie es mich wie immer wissen!

Ihr Heiko Banaszak

P.S.

Hier der Link zum entsprechenden Video auf youtube

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