Nicht auf die Krise warten – JETZT einstellen!

„Wir warten im Moment mal noch mit der Einstellung neuer Mitarbeiter bis wir wissen, ob die Krise jetzt kommt, oder nicht!“, war eine der Aussagen eines meiner Mandanten letzte Woche im Rahmen eines Beratungsauftrages zur strategischen Personalbedarfsplanung.

Aus meiner Sicht ist das weder kurz- noch langfristig richtig gedacht. Um meine Meinung zu untermauern, anbei einige Denkanstöße für Sie:

  • Wenn Sie an einen Bereich glauben, dann glauben Sie an diesen Bereich, unabhängig von der aktuellen Wirtschaftslage!

Wenn man an eine Sparte glaubt und hier eine Einstellung vornehmen möchte, dann heißt das, dass man das eigene Marktpotenzial noch nicht so ausschöpft und man glaubt, dies mit einem neuen Mitarbeiter zu können. Selbst wenn die Krise kommt, wird dieser Bereich immer noch der Wachstumsträger bleiben. Warum sollten Sie also hier Personalzurückhaltung betreiben? Im Gegenteil: Gas geben, damit dieser Bereich im Fall der Fälle den stärker einbrechenden Teil auffangen kann.

  • Wenn die Krise erst einmal da ist, wechselt kein erfahrener Kandidat mehr!

In der letzten Krise 2008/2009 hat sich gezeigt, dass viele Kandidaten den Sprung zu einem Unternehmen letztlich nicht gewagt haben. In dieser Zeit war die durchschnittliche Stellenbesetzungszeit in unserem Hause um 5-7 Wochen länger als im „Normalbetrieb“. Dies hing nicht mit dem grundsätzlichen Willen der Kandidaten zusammen. Im Headhunting waren am Anfang des Prozesses sogar mehr Kandidaten bereit, uns ihren Lebenslauf zukommen zu lassen als vor der Krise. Das hing damit zusammen, dass einige sich Optionen für den Fall der Fälle auftun wollten. Erstaunlich war, dass viele im Verlauf des Prozesses, meist sogar bereits nach den ersten Gesprächen bei unseren Kunden, ihre Bewerbung wieder zurückgezogen haben.

Warum war das so? Das ist im Grunde genommen sehr einfach zu erklären. Die Frage, die sich viele Kandidaten im Laufe des Prozesses stellten, war: „Was passiert, wenn das Unternehmen, zu dem ich wechsel, auch von der Krise getroffen wird?“. Viele hatten aufgrund der 6-monatigen Probezeit die Angst, dass sie dann die Ersten sind, die gehen müssten und dann, in der Krise, dem „freien Arbeitsmarkt“ wieder zur Verfügung stünden. Diesem Risiko wollten sich wenige aussetzen. Sogar bei wackelnden Unternehmen war vielen Kandidaten bewusst, dass das Unternehmen – wenn es wirklich abbauen sollte – nach Sozialplan vorgeht. Gerade erfahrene Mitarbeiter haben diese „Sicherheit“ höher eingeschätzt als zu einem kerngesunden Unternehmen in die Probezeit zu wechseln.

Mein Fazit habe ich zu Beginn des Artikels schon beschrieben. Wenn Sie jetzt eine Einstellung planen, dann ziehen Sie diese auch durch. Die Krise kommt mit Sicherheit. Die Frage ist: ob morgen, übermorgen, in 2 Jahren oder auch erst in 10 Jahren.

Handeln Sie chancengetrieben und nicht risikogetrieben! Gute Mitarbeiter helfen Ihnen immer aus der Krise – egal wann diese kommen wird!

Sind Sie meiner Meinung? Wenn „Ja!“, lassen Sie es mich wissen, wenn „Nein!“ natürlich auch.

Herzliche Grüße

Heiko Banaszak

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