Moral ist auch eine Frage des Stils: Warum es sich lohnt, Moral auch im Berufsleben zu zeigen!

„Guter Stil ist mehr als eine Art, sich zu kleiden oder zu geben. Es ist eine Frage der Haltung. Es geht um Anstand, Respekt und Würde. Denn Stil hat nicht nur mit Geschmack zu tun, sondern auch mit Moral.“, meint der Chefredakteur Thomas Vasek der Philosophiezeitschrift „Hohe Luft“ in einer Kolumne des Managermagazins im Juni 2014.

Heiko Banaszak (Autor des Blog www.entscheider-blog.de
Heiko Banaszak (Autor des Entscheider-Blog)

Das sehe ich auch so und erlebe jeden Tag genau hier große Unterschiede. Ich mache einmal ein Beispiel: Es gibt Kunden, die durchaus ein gesundes Verhältnis und ein Gefühl dafür haben, wie viel Arbeit in einem Projekt steckt und, dass einiges an Zusatzarbeiten notwendig war, um das Projekt erfolgreich zu Ende zu bringen. Wenn diesen Kunden dann bewusst ist, dass diese Zusatzarbeiten in erster Linie durch Prozesse auf ihrer eigenen Seite zustande gekommen sind, dann fragen sie selbstständig nach oder bieten von sich aus eine Kompensation dieser Mehrarbeit an. Das kann zu einem ein weiteren Auftrag oder eine zusätzliche finanzielle Entschädigung für den entstandenen Aufwand sein.

Ich kann bei dem Personenkreis, der so agiert keine Unterschiede zwischen Unternehmern, die das Geld sozusagen „aus eigener Tasche“ bezahlen oder angestellten Managern, die mit „fremden Geld“ arbeiten, feststellen.

Wiederum andere Kunden, die in einem Dienstleister eher einen „Sub-“Unternehmer als einen Partner sehen, verstehen das „Sub“ wörtlich und fühlen sich dem Dienstleister überlegen. Dieser könne froh sein, dass er einen Auftrag erhalten habe, so der Eindruck, der auf der ausführenden Seite entsteht.

Was aber passiert durch ein solches Verhalten kurzfristig?

Wird dadurch ein größeres oder geringeres Engagement entstehen? Bekommt der Dienstleister mehr oder weniger Lust, für mich zu arbeiten? Wird er 120 Prozent Leistung abzuliefern versuchen oder reichen die 100 Prozent aus dem Vertrag vollkommen aus?

Was passiert durch ein solches Verhalten langfristig?

Wird er mir im Zweifel sehr kurzfristig helfen, wenn ich einmal Hilfe brauche und auch mal andere Projekte verschieben? Wird sich der „gute“ Dienstleister vielleicht einen „besseren“ Kunden suchen?

Ich denke, dass moralisch sauberes Verhalten immer honoriert wird. Das habe ich an vielen Beispielen in meiner beruflichen Laufbahn gesehen. Es gibt Unternehmen, die nicht nur bei mir herausragende Einkaufskonditionen haben, sondern bei allen anderen Partnern auch. Warum? Weil sie fair mit anderen umgehen! Und wenn man das weiß, dann braucht man als Zulieferer auch keinen Risikoaufschlag zu kalkulieren, weil man weiß, dass man sich im Zweifel sowieso einig wird.

Denken Sie einmal darüber nach! Vielleicht fallen Ihnen auch ein paar Beispiele ein, wo sich moralisches Verhalten ausgezahlt hat.

Und um die Kernaussage des Blogbeitrags aufzugreifen: Moral ist auch eine Frage des Stils!

Lassen Sie mich wie immer wissen, was Sie von diesem Blog halten!

Liebe Grüße

Heiko Banaszak

Die Fußball-Weltmeisterschaft kostet jedes Unternehmen in Deutschland so viel Geld, dass man sie eigentlich verbieten müsste!

Blogbeitrag für Fußball-Hasser

Heiko Banaszak (Autor des Blog www.entscheider-blog.de
Heiko Banaszak (Autor des Entscheider-Blog)

Im Internet habe ich den Text eines Liedes von Fredl Fesl gefunden. Hier heißt es: „Für Geld, da kannst du alles kaufen, 
auch Leute, die dem Ball nachlaufen“.

Das einzige Problem dabei ist, dass diese Fußballmillionäre bei ihrem 4-jährlichen Zusammenkommen in unzähligen Unternehmen bares Geld verbrennen.

Das meine ich aber nicht wirklich ernst. Wirklich nicht!

Nachdem ich den Blogbeitrag für Fußball-Freunde geschrieben habe, wurde ich von einem Mitarbeiter gebeten, doch auch einen Beitrag für die Fußballhasser zu verfassen. Ihm ginge es nämlich eh schon auf die Nerven, dauernd etwas von der Weltmeisterschaft zu lesen, und jetzt finge ich auch noch damit an.

Ich möchte seinem Wunsch gerne nachkommen und auch einmal die andere Seite betrachten.

In unzähligen Unternehmen findet während einer WM eine Gruppennachbesprechung der Spiele statt. 40 Millionen Co-Trainer von Joachim Löw wussten es nach einem Spiel besser oder hätten es ganz genauso gemacht. Je nach Ergebnis. Und genau auf dieser Basis wird dann diskutiert.

Diese Diskussionen finden aber zur Arbeitszeit statt. Nicht hinterher, sondern währenddessen! Es ist aber nicht genug damit, dass die diskutierenden Personen kostbare Arbeitszeit mit inhaltsfremden Themen verbringen; sie reden auch noch so laut und mitten im Büro, dass sie zusätzlich diejenigen stören, die eigentlich überhaupt keine Lust haben, an dem Gespräch teilzunehmen, sondern ihrer Arbeit nachgehen wollen.

Wenn nach einem Spiel nur 5 Millionen Menschen in Deutschland 5 Minuten über das letzte Spiel der deutschen Nationalmannschaft während ihrer Arbeit sprechen und wenn diese Menschen im Schnitt nicht mehr als die geforderten 8,50 Euro pro Stunden verdienen und wenn die Lohnnebenkosten gerade einmal 20 Prozent betragen, dann kostet das die gesamte Wirtschaft.

4,25 Millionen Euro (in Zahlen: 4.250.000,00 Euro).

Muss das wirklich sein oder sollte das eigentlich verboten werden?

Was meinen Sie? Lassen Sie es mich wie immer wissen!

Liebe Grüße

 

Heiko Banaszak

Was haben Joachim Löw und ein Entscheider eines Unternehmens gemeinsam?

Der Blogbeitrag in dieser Woche für Fußballfreunde

Heiko Banaszak (Autor des Blog www.entscheider-blog.de
Heiko Banaszak (Autor des Entscheider-Bolg)

In vielen Unternehmen wird die klassische Arbeit abgelöst von Projektarbeit. Gerade in der Entwicklung von (Informations-)Technik und in klassischen F&E-Abteilungen arbeiten unterschiedliche Menschen in immer neuen Konstellationen zusammen.

Eine Nationalmannschaft vor einem Turnier auszuwählen und anschließend in 4 Wochen weiterzuentwickeln, auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören und schließlich dieses auch zu erreichen, muss ähnlich sein, wie ein Projektteam zum Erfolg zu führen.

Viele haben sich bei der Mannschaftsauswahl von Joachim Löw aufgeregt, weil er aus Sicht des jeweiligen „Co-Trainers“ natürlich die „falschen“ Spieler ausgesucht hat. Von diesen Trainern hat Deutschland vor großen Turnieren übrigens immer knapp 40 Millionen. 40 Millionen Menschen, die es besser wissen, als derjenige, der in der Verantwortung steht.

Im Gegensatz zu vielen Unternehmen kann Joachim Löw jedoch aus dem Vollen schöpfen und muss nicht mit den Spielern arbeiten, die man ihm zu Verfügung stellt. Aber jeder kennt doch eine Situation, in der man ihm einen Mitarbeiter zur Mitarbeit in einem Projekt angeboten und man dies dankend abgelehnt hat, weil man diesen Menschen einfach nicht mochte oder man mit ihm nicht klar kam.

Vielleicht kommen Joachim Löw und Stefan Kießling einfach nicht miteinander klar, eventuell sogar nur der eine und Entscheidende mit dem anderen eben nicht. Dann ist es doch das gute Recht des „Projektleiters Weltmeisterschaft“ auf diesen zu verzichten, wenn er glaubt, das Ziel auch, ohne diesen Menschen erreichen zu können, oder?

Letztlich wird es die Zeit und das Turnier zeigen, ob es die richtige Entscheidung war. Vorher war sie es auf jeden Fall, denn, wenn alle, die es hinterher besser wussten vorher auch schon immer das Richtige gemacht hätten, dann wären diese Menschen heute ebenfalls erfolgreiche Trainer.

Auch während eines Projektes ähneln sich die Aufgaben sehr. Nach jeder Phase und jedem Meilenstein gilt es, zu analysieren, was war und abzuschätzen, was noch kommen wird. Es gilt Fehler, so weit es geht, zu korrigieren und Rückschlüsse für den weiteren Verlauf zu ziehen. Man muss Einschätzungen, die anfänglich getroffen wurden, verwerfen und auch mal die ein oder andere Person gegen eine andere austauschen, weil diese vielleicht im jeweiligen Projektstadium besser für diese Aufgabe geeignet ist.

Entscheidend ist auch die Parallele zum Ende: Wenn du dein Projekt erfolgreich abschließt, sagt jeder, dass er das genauso gemacht hätte; wenn es nicht erfolgreich war, dann wusste es jeder besser und du bist als Verantwortlicher der Schuldige.

Aber was soll es? Stehen wir nicht genau für diese Chance, als Gewinner hervorzugehen, jeden Morgen auf?

Lassen Sie uns also Jogi und seinen Jungs die Daumen drücken und eifrig vorher und hinterher philosophieren. Das macht das Leben aus. Ob im Sport oder im Wirtschaftsleben!

Was meinen Sie? Lassen Sie es mich wie immer wissen!

Liebe Grüße

Heiko Banaszak