Was haben Joachim Löw und ein Entscheider eines Unternehmens gemeinsam?

Der Blogbeitrag in dieser Woche für Fußballfreunde

Heiko Banaszak (Autor des Blog www.entscheider-blog.de
Heiko Banaszak (Autor des Entscheider-Bolg)

In vielen Unternehmen wird die klassische Arbeit abgelöst von Projektarbeit. Gerade in der Entwicklung von (Informations-)Technik und in klassischen F&E-Abteilungen arbeiten unterschiedliche Menschen in immer neuen Konstellationen zusammen.

Eine Nationalmannschaft vor einem Turnier auszuwählen und anschließend in 4 Wochen weiterzuentwickeln, auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören und schließlich dieses auch zu erreichen, muss ähnlich sein, wie ein Projektteam zum Erfolg zu führen.

Viele haben sich bei der Mannschaftsauswahl von Joachim Löw aufgeregt, weil er aus Sicht des jeweiligen „Co-Trainers“ natürlich die „falschen“ Spieler ausgesucht hat. Von diesen Trainern hat Deutschland vor großen Turnieren übrigens immer knapp 40 Millionen. 40 Millionen Menschen, die es besser wissen, als derjenige, der in der Verantwortung steht.

Im Gegensatz zu vielen Unternehmen kann Joachim Löw jedoch aus dem Vollen schöpfen und muss nicht mit den Spielern arbeiten, die man ihm zu Verfügung stellt. Aber jeder kennt doch eine Situation, in der man ihm einen Mitarbeiter zur Mitarbeit in einem Projekt angeboten und man dies dankend abgelehnt hat, weil man diesen Menschen einfach nicht mochte oder man mit ihm nicht klar kam.

Vielleicht kommen Joachim Löw und Stefan Kießling einfach nicht miteinander klar, eventuell sogar nur der eine und Entscheidende mit dem anderen eben nicht. Dann ist es doch das gute Recht des „Projektleiters Weltmeisterschaft“ auf diesen zu verzichten, wenn er glaubt, das Ziel auch, ohne diesen Menschen erreichen zu können, oder?

Letztlich wird es die Zeit und das Turnier zeigen, ob es die richtige Entscheidung war. Vorher war sie es auf jeden Fall, denn, wenn alle, die es hinterher besser wussten vorher auch schon immer das Richtige gemacht hätten, dann wären diese Menschen heute ebenfalls erfolgreiche Trainer.

Auch während eines Projektes ähneln sich die Aufgaben sehr. Nach jeder Phase und jedem Meilenstein gilt es, zu analysieren, was war und abzuschätzen, was noch kommen wird. Es gilt Fehler, so weit es geht, zu korrigieren und Rückschlüsse für den weiteren Verlauf zu ziehen. Man muss Einschätzungen, die anfänglich getroffen wurden, verwerfen und auch mal die ein oder andere Person gegen eine andere austauschen, weil diese vielleicht im jeweiligen Projektstadium besser für diese Aufgabe geeignet ist.

Entscheidend ist auch die Parallele zum Ende: Wenn du dein Projekt erfolgreich abschließt, sagt jeder, dass er das genauso gemacht hätte; wenn es nicht erfolgreich war, dann wusste es jeder besser und du bist als Verantwortlicher der Schuldige.

Aber was soll es? Stehen wir nicht genau für diese Chance, als Gewinner hervorzugehen, jeden Morgen auf?

Lassen Sie uns also Jogi und seinen Jungs die Daumen drücken und eifrig vorher und hinterher philosophieren. Das macht das Leben aus. Ob im Sport oder im Wirtschaftsleben!

Was meinen Sie? Lassen Sie es mich wie immer wissen!

Liebe Grüße

Heiko Banaszak

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