Was zeichnet Top Sportler aus und was kann man von erfolgreichen Sportmannschaften lernen?


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Grundsätzlich muss jedem klar sein, dass der Erfolg meist nicht von alleine und selbst kommt. Er ist das Ergebnis harter Arbeit und nur zu einem kleinen Prozentsatz von Glück.

Fangen wir zunächst einmal mit dem Einzelsportler an. Was macht den Einzelnen besser als andere. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen späteren Mannschaftssportler oder einen Sportler in einer Einzeldisziplin handelt.

Die Grundpersönlichkeit:

Alle Spitzensportler verfügen über eine

  • hohe Leistungsorientierung,
  • hohe Zielorientierung, d.h. klare, realistische aber ambitionierte Ziele, ein gutes, eigenes Zielkontrollsystem,
  • ausgeprägte, positive Feedbackkultur,
  • positives Denken,
  • herausragende Problemlösekompetenz,
  • Talent.

Wenn Sie sich nun fragen, ob einer Ihrer Mitarbeiter das Zeug hat, „Spitzenkraft“ in Ihrem Unternehmen oder in Ihrer Abteilung werden zu können, dann stellen Sie sich folgende Fragen:

Ist sich die Person über ihre Ziele stets im Klaren? Weiß sie, was sie will? Welche Vision hat sie von der Abteilung, in der sie arbeitet? Überprüft sie stetig, ob die Ziele, die sie sich setzt, realistisch sind, bevor sie diese angeht? Kontrolliert sie beständig, wie weit ihre Ziele bereits erreicht sind?

Ist die Führungskraft ergebnisorientiert? Fragt sie sich zum Ende eines jeden Tages, ob sie ihr gesetztes Teilziel erreicht hat?

Ist der Mitarbeiter beharrlich? Beißt er sich durch? Kämpft er gegen Schwierigkeiten an? Erledigt er unliebsame Aufgaben direkt?

Ist der Mensch grundsätzlich optimistisch? Formuliert er Ziele positiv? Praktiziert er positives Denken?

Verfügt die Person über Stärken, die sie weit über die Normgruppe herausragen lässt? Ist sich die Person dieser Stärken bewusst? Weiß die Person auch um ihre Schwächen? Tut sie etwas, um ihre Defizite aufzufangen bzw. ihre Stärken weiter auszubauen?

Ist die Person kreativ beim Finden möglicher Lösungen? Geht sie systematisch an die Lösung der Herausforderungen heran? Weiß sie, welche Personen sie bei der Lösung welcher Herausforderungen unterstützen kann?

Sollten Sie bei keinem Ihrer Mitarbeiter das Gefühl haben, über einen Star zu verfügen, dann müssen Sie sich sicherlich noch an der ein oder anderen Stelle verstärken.

Selbst wenn Jogi Löw vor der beginnenden WM sagt, dass die Mannschaft und nicht der Einzelne im Vordergrund steht, so muss jedem doch bewusst sein, dass man mit einer Gruppe an schlechten Fußballern mit dem besten „WIR“-Gefühl nicht Europameister wird.

Dennoch muss man die Mannschaft zu einem Team formen und die Einzelspieler gut integrieren. Dazu braucht es einen herausragenden Trainer, der ebenfalls über dieselben Eigenschaften verfügt, die ich eben dargestellt habe.

Diese gilt es jedoch um das Wissen eines guten Teambildungsprozesses zu ergänzen:

Zunächst einmal braucht es unterschiedliche Menschentypen in einer Mannschaft. Nur egozentrische Stars wir ein Christiano Ronaldo mit einem ausgeprägten Drang zur Selbstdarstellung könnte man nie zu einer Mannschaft zusammenbauen. Das weiß Jogi Löw und deshalb war – trotz aller Kritik – ein Spieler wie Lukas Podolski für den WM Sieg sehr wichtig. Es brauchte auch jemanden in der Umkleidekabine, der Spaß macht und der auch „den Instagram-Channel bedient“, wie ich kürzlich in einem Forum lesen durfte.

Ob es spielerisch Bessere gegeben hätte, kann man gerne diskutieren; für das Mannschaftsbild und die Stimmung war er aber sehr wichtig.

Ein Team bildet sich auch nicht von alleine. Das muss man steuern und sich über die Grundlagen der Teambildung bewusst sein. Diese durchläuft immer folgende Punkte:

  1. Forming
    Zunächst formt man ein Team, indem man zu einer bestehenden Gruppe, neue Teammitglieder dazu nimmt.
  2. Storming
    Nachdem das anfänglich gut ging, wird es knallen. Insbesondere gute Leute verändern Teamstrukturen. Das führt dazu, dass die Leistung zunächst einmal in den Keller geht, da nicht jedem klar ist, wo er in Zukunft steht.
  3. Norming
    Nach dem Knall gilt es, klare Regel durch den Trainer aufzustellen. Wer sich nicht daran hält, hat Konsequenzen zu tragen.
  4. Performing
    Erst danach entfaltet die Mannschaft ihre volle Leistungsfähigkeit

Jetzt dürfte jedem bewusst sein, warum eine Fußballmannschaft nach dem Kauf großer Stars nicht sofort besser wird. Erst wenn die Spieler integriert sind, das neue Mannschaftsgefüge steht, kann das Team die volle Leistungsfähigkeit entfalten.

Achtet man bei der Auswahl der Spieler von der Persönlichkeit jedoch nicht darauf, dass es passt, dann gilt der Spruch „Geld schießt keine Tore!“. In diesem Fall gilt es den Trainer oder den Sportdirektor zu entlassen, weil diese entweder die falschen Spieler eingekauft haben oder diese nicht zur Mannschaft formen konnten.

Wie sehen Sie das? Ähnlich?

Lassen Sie es mich wie immer wissen!

 

Liebe Grüße

Heiko Banaszak