Gib mir 15 Prozent mehr! – Warum gute Kandidaten ihren Arbeitgeber wechseln

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Unser stärkster Umsatz- und Ertragsbereich ist das Headhunting mit weit mehr als 100 Stellenbesetzungen pro Jahr. Durch dieses Instrument haben wir inzwischen ein Gefühl dafür, was ein Kandidat braucht, um zu einem Wechsel motiviert zu werden.

Es ist einfach Fakt, dass sehr gute Kandidaten im Durchschnitt zum einen eine langjährige Betriebszugehörigkeit bei ihrem aktuellen Arbeitgeber haben, und zum anderen nicht wechseln müssen, sondern bestenfalls über einen latenten Wechselwunsch verfügen.

Um diese Kandidaten zu einem Wechsel, d.h. zu einer tragfähigen Unterschrift unter einen neuen Arbeitsvertrag zu motivieren, ist es notwendig, ein Plus von mindestens 15 Prozent, im Falle eines erforderlichen Wohnortwechsels eher 20 Prozent herauszuarbeiten.
Wer jetzt allerdings glaubt, dass damit alleine Geld gemeint ist, der irrt. Das wäre zwar teuer, aber fast schon zu einfach.

Folgende Gründe können einen Kandidaten zu einem Wechsel motivieren:

  • höheres Gehalt
    Selbstverständlich spielt auch das Gehalt eine Rolle. Für weniger wechselt jemand nur im Notfall.
  • höhere Position
    Der neue Titel muss einfach „gut klingen“. Ist die Positionsbezeichnung unattraktiv, so wird sich kein Star darauf bewerben.
  • reizvolle Nebenleistungen wie beispielsweise ein Firmen-PKW
    Hier vergessen viele Unternehmen, dass z.B. ein Firmen-PKW nur dann einen Vorteil bietet, wenn dieser auch besser ist als der alte. Fährt der zukünftige Mitarbeiter heute z.B. einen relativ neuwertigen 4er BMW Coupé, weil er autobegeistert ist, dann werden sie diesen mit einem Golf Diesel nicht gerade motivieren. Selbst, wenn er den 4er privat gekauft hat, wird ihn der Firmenwagen im konkreten Beispiel keinen echten Mehrwert bieten. Ähnliches gilt für andere Benefits.
  • suchendes Unternehmen gehört zu den Marktführern
    Beim „best in class“ zu arbeiten ist immer attraktiver als beim „looser“.
  • anspruchsvolle Projekte und Aufgabengebiete, die sich gut im Lebenslauf machen
  • größere Nähe zum Wohn-/Herkunfts-/Heimatort
  • merklich längere Kündigungsfristen
  • Mitarbeiterverantwortung oder Spezialistenrang
  • attraktiver Standort
  • Bekanntheitsgrad des Unternehmens auch außerhalb der Branche

Natürlich kann ein Unternehmen nicht alles bieten. Es muss jedoch eines klar sein: In der Summe möchte der Kandidat 15 Prozent mehr haben.
Genau hier setzt nun das Additionsthema ein. Addiere ich eine negative Zahl, dann muss eine andere Zahl umso größer sein, um das auszugleichen.

Spielen Sie das doch einmal für sich selbst durch:

  • Das Aufgabengebiet ist toll (positiv).
  • Der Standort liegt fernab jeglicher Ballungszentren; ein Umzug ist fast unausweichlich (negativ).
  • Das Unternehmen ist außerhalb der Branche relativ unbekannt (negativ), aber es ist Marktführer mit einer breiten Kundenbasis (positiv).

Zum Schluss rechnen Sie die „Prozente“ zusammen. Wie viel fehlt, um auf mindestens 15 Prozent zu kommen? Genau das ist der Wert, den Sie zu dem Ist-Gehalt des Kandidaten dazurechnen müssen.

Bezahlen Sie branchenüblich, möchten Ihre Gehaltsgefüge nicht „kaputt“ machen und es fehlen Ihnen „Prozente“? Dann werden Sie schlichtweg keinen Erfolg haben.
Das ist der Grund für das Fachkräfteproblem vieler Unternehmen. Wenn man hier heraus will, dann muss man nachdenken.

Vielleicht ist das ja auch ein Impuls für Sie!

Wie sehen Sie das? Haben Sie 15 mehr Prozent zu bieten? Lassen Sie es mich wie immer wissen.

Herzliche Grüße

Heiko Banaszak

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