Online-Stellenanzeigen richtig formulieren!

Diese Woche habe ich einen interessanten Artikel von Bernd Gey in der Zeitschrift eRecruit gelesen, der mich inhaltlich dazu inspirierte, das Thema aufzugreifen und es in diesem Blogbeitrag einmal praxisnah vorzustellen.

Der Unterschied zum Printmedium ist, dass der Leser bei seiner Auswahl der Anzeigen, die er sich ansieht, anders vorgeht. In einem Printmedium wird die Beachtung einer Anzeige von der Sinneswahrnehmung „sehen“ beeinflusst. Hier hängt es also stark von optischen Faktoren wie Größe, Aussehen, Farbigkeit und ähnlichen Dingen ab. Im Onlinebereich sieht es dagegen wesentlich analytischer aus.

Gesteuert von Suchbegriffen durchsuche ich eine riesige Datenmenge an Stellenanzeigen. Deshalb gelten hier andere Zielsetzungen:

Ziel 1: Gefunden werden!

Wie schafft man das am besten? Zunächst einmal ist es wichtig, die Suchbegriffe zu identifizieren, von denen man vermutet, dass sie der Suchende auch tatsächlich eintippt.

Lautet die interne Jobbezeichnung „Legal Counselor“ und man schreibt die Stelle auch so aus, dann darf man sich nicht wundern, dass man wenig Bewerbungen bekommt. Ein Volljurist wird nach einer Stelle für einen Volljuristen suchen und den etwas sperrigen Titel der internen Stellenbeschreibung wahrscheinlich nicht eingeben. Stichwortoptimierung ist also angesagt.

Ziel 2: Benennen Sie ausschließlich die Muss-Kriterien der Stelle

Was MUSS der Bewerber können. Wenn verhandlungssicheres Englisch eher ein Kann-Kriterium ist, dann sollten Sie es auch nicht aufnehmen. Beschreiben Sie nur, was Sie wirklich brauchen. Den Rest definieren Sie für sich und suchen entsprechend aus. Das ist bei Onlinebewerbungen, die meist auf Onlineanzeigen folgen auch sehr viel einfacher als bei postalisch eingehenden Bewerbungen.

Ziel 3: Werben Sie für sich und Ihren Standort

Machen Sie deutlich, was Sie zu bieten haben. 4-farbig sind alle Anzeigen im Netz, denn das kostet nicht mehr als eine einfarbige Anzeige. Auch mit der Größe können Sie nicht punkten. Kennt ein Bewerber Sie nicht, dann kann man also nicht über das Erscheinungsbild die Wichtigkeit des Unternehmens am Markt verdeutlichen.

Ähnliches gilt für den Standort. Internetstellenanzeigen funktionieren immer überregional. Deshalb macht es Sinn, jemanden auf die Attraktivität des Standortes aufmerksam zu machen. „Das Saarland, das Bundesland, in dem man sich als Mitarbeiter noch ein Haus mit einem großen Garten leisten kann, und in dem man noch weiß, was „Work-Life-Balance“ auf Deutsch bedeutet.“

Ziel 4: Imagebildung

Vergessen Sie nicht, dass eine Stellenanzeige sehr gut im Internet verlinkt ist und das Ranking einer großen Jobplattform bei Google enorm hoch ist. Im Zweifel werden Personen, die nach Ihrem Unternehmen googeln, erst über die Stellenanzeige und dann über Ihre Unternehmenshomepage stolpern. Machen Sie sich bewusst, dass das, was dort steht, jeder lesen kann, der Sie sucht; also auch potenzielle Kunden und Lieferanten.

Welche Ziele habe ich aus Ihrer Sicht vergessen? Gibt es noch etwas, auf das ich in einem der folgenden Blogs eingehen sollte? Der letzte Blog hat eine große Resonanz per Mail und wenig Kommentare gebracht. Ich freue mich auf jede Art von Reaktion Ihrerseits.

Herzliche Grüße

 

Heiko Banaszak

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