Recruiting – So sieht die Zukunft der Personalauswahl aus

In einer Exklusivstudie in der aktuellen Ausgabe des Harvard Business Managers gehen die 4 Wissenschaftler Carsten C. Schermuly, Tobias Schröder, Jens Nachtwei und Karl Gläs der Frage nach, wie die Personalauswahl im Jahr 2020 aussehen soll. Hierzu haben Sie Personalexperten mit mindestens 10 Jahren Expertise befragt und folgende 7 Szenarien entwickelt. Die wesentlichen Aussagen möchte ich gerne aufgreifen und ebenso kurz aus meiner Sicht kommentieren.

  • Im Jahr 2020 werden die meisten Aktivitäten und Instrumente der Personalentwicklung und –auswahl durch Controlling und Evaluation überprüft und dabei laufend optimiert.

Der erste Schritt dabei wäre, das Ziel, das man beispielsweise mit einer Personalentwicklungsmaßnahme verfolgt, vorher festzulegen, natürlich SMART. Wenn man dann auch noch während der Probezeit wirklich überprüft, ob der Mitarbeiter auch in der Realität dem gesetzten Anforderungsprofil entspricht und bereit ist aus seinen Ergebnissen auch die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, dann wären wir schon einen Schritt weiter in der Praxis.

  • Im Jahr 2020 wird die Personalentwicklung sehr stark mit Eignungsdiagnostik einerseits und Organisationsentwicklung andererseits verzahnt sein.

Das sehe ich ähnlich. Ich denke, dass insbesondere die Organisationsentwicklung eng mit der Personalentwicklung zu verzahnen ist. Ob das über eine Potenzialdiagnostik erfolgt oder anders sichergestellt wird, ist aus meiner Sicht nicht ganz so wichtig. Wenn ich mir aber heute die Praxis anschaue, dann kennt der Personaler in vielen Fällen die langfristige Unternehmensstrategie nicht so gut wie beispielsweise der Vertriebs- oder der Produktionschef. Je früher ich aber den Personalbereich mit einbeziehe, desto früher kann dieser schon darauf hinarbeiten, um die richtigen Leute zur richtigen Zeit bereit zu halten.

  • Im Jahr 2020 wird zu beinahe jeder Personalauswahl von Fach- und Führungskräften ein methodisch sauberes Anforderungsprofil genutzt.

Das wäre für eine systematisch vorgehende Personalberatung, wie es die b+p Beratung und Personal ist, ein tolle Vorstellung, die uns das Leben erleichtern würde.

  • Im Jahr 2020 wird die Personalauswahl von Fach- und Führungskräften bei den meisten Unternehmen auf mindestens 3 standardisierten, diagnostischen Instrumenten beruhen. Ein Beispiel dafür wäre die Kombination aus Assessment Center, Interview und Intelligenztest.

Theoretisch wahrscheinlich ein tolles Szenario. Ich denke aber, dass das im Jahr 2020 kaum ein Top-Kandidat mitmachen wird. Dieser wird die Einstellung haben: „Entweder die erkennen schnell, wie gut, ich bin oder sie lassen es und ich gehe zu einem anderen Unternehmen!“

  • Im Jahr 2020 werden Personalauswahlverfahren verbreitet sein, die speziell an die Besonderheiten älterer Fach- und Führungskräfte angepasst sind.

Das denke ich auch. Die b+p Beratung und Personal benutzt in den multimodalen Interviews schon lange biographische Elemente, die Person umfassend, die Eignung für die neue Stelle überprüfen. Diese eigenen sich gerade bei älteren Fach- und Führungskräften sehr gut.

  • Im Jahr 2020 werden die meisten internationalen Unternehmen Fach- und Führungskräfte an allen Standorten der Welt mit denselben Auswahlinstrumenten auswählen.

Da die Anforderungen an jedem Standort der Welt immer ähnlicher werden und es hinsichtlich des Personaleinsatzes immer weniger Länderbarrieren geben wird, ist dies ein logischer Schritt. Ein guter chinesischer Mitarbeiter muss nicht nur in China so wahr genommen werden sondern dieser Bewertung auch in Deutschland standhalten.

  • Die generelle Bevorzugung von Mitarbeitern mit Hochschulabschluss wird im Jahr 2020 zurückgegangen sein. Erfahrungswissen und der Respekt vor dem unternehmensinternen Aufstieg gewinnen an Bedeutung.

Ich habe vor kurzem den Satz eines Personalverantwortlichen gehört: „Meister statt Master!“. Das deckt sich mit dieser These. Ich persönlich habe eh schon immer die Auffassung vertreten, dass Leistung und nicht Qualifikation zählt. Deshalb denke ich, dass das auch so kommen wird.

Mein Fazit aus dem Artikel: Viele der 7 Punkte zeigen, dass Personalarbeit in Zukunft in der Geschäftsführung anzusiedeln ist. Der Personalbereich muss entweder durch einen der Geschäftsführer bzw. den Geschäftsführer professionell betrieben werden. Aber das ist nicht wirklich eine neue Erkenntnis, oder?

Sehen Sie das ähnlich? Welches Thema interessiert Sie von den oben genannten am meisten? Worauf soll ich in einem zukünftigen Blog nochmal intensiver eingehen? Lassen Sie es mich wie immer wissen.

 

Liebe Grüße

 

Heiko Banaszak

 

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