Vom Chefbefehl zur Konversation

Ich vertrete die Meinung, dass zwischen Führungskräften und ihren Mitarbeitern eine einseitige Kommunikation von oben nach unten nicht mehr sinnvoll und im Zeitalter von sozialen Netzwerken und neuen Medien auch nicht mehr realistisch ist.

Die Gründe hierfür erläutere ich Ihnen gerne: Immer mehr Mitarbeiter werden zukünftig über einen Hochschulabschluss oder vergleichbaren Abschluss verfügen und mit dem Handy und dem Computer aufgewachsen sein. Diese Mitarbeitertypen werden bei Weitem nicht mehr dieses Hierarchiedenken intus haben, als noch die Generation vor ihnen.

Dieses war geprägt durch eine Informationsasymmetrie, d.h. der Chef wusste meistens mehr als seine Mitarbeiter. Gründe hierfür waren u.a.

a)    seine bessere Ausbildung,

b)    mehr Informationen hinsichtlich der Unternehmensstrategie,

c)    Detailwissen hinsichtlich bestimmter Themengebiete,

d)    sein besseres Netzwerk im Unternehmen

e)    … .

Das aber entspricht nicht mehr der heutigen Realität.

zu a)

Der Ausbildungsstand ist heute auf einem annähernd gleichen Niveau. Meist agieren ab der Ebene „mittleres Management“ Personen, die inzwischen alle über einen Hochschulabschluss verfügen.

zu b) und d)

Sowohl hinsichtlich des Netzwerkes im Unternehmen, als auch im Hinblick auf Informationen hinsichtlich der Unternehmensstrategie und ähnlichem haben Mitarbeiter oftmals nahezu gleich gezogen. Hier erfüllt meist das Gesetz der Schwarmintelligenz seine Vollendung. Durch die sozialen Netzwerke und ähnliches sind die Mitarbeiter auch über ihre Abteilung hinaus sehr gut vernetzt. Da werden Kollegen einfach schnell zu „virtuellen Freunden“ und es entwickelt sich ein gegenseitiges Informations- und Austauschverhältnis für das es im „realen Leben“ früher Jahre gedauert hätte. Ich selbst weiß heute durch Facebook Dinge über meine Mitarbeiter, die ich früher nie gewusst hätte, weil ich dadurch teilweise auch an deren privaten Leben teilnehme.

Dies führt dazu, dass der sogenannte „Flurfunk“ eine derartig schnelle Übertragungsrate erreicht hat, dass Informationen schon von rechts nach links bzw. von oben nach unten geflossen sind, kurz nachdem die Informationen irgendwo bekannt gegeben wurden.

Zu c)

Auch das Detailwissen ist nicht mehr derart entscheidend. Ein Mitarbeiter hat heute mittels Google und diverser Foren schnell Dinge herausgefunden, die früher nur sein Chef lösen konnte. Die Tatsache „über Herrschaftswissen“ zu verfügen hilft kaum noch, da es kaum noch Herrschaftswissen gibt!

Angeregt wurde ich zu diesem Blogbeitrag durch einen aktuellen Betrag im Harvard Business Manager, in dem es darum geht, wie denn die Kommunikation in einem Unternehmen des 21. Jahrhunderts am besten auszusehen hat.

Die Autoren schlagen als Lösung vor, zukünftig eher in die Konversation einzusteigen als hierarchisch zu führen. Dazu bedarf es nach deren und auch meiner Meinung nach vier Elemente, damit zukünftig ein Dialog eher auf Augenhöhe stattfinden kann. Diese habe ich durch meine Gedanken erweitert:

  1. Aufbau von Vertrautheit, d.h. es sollte eine emotionale Nähe zwischen Chef und Mitarbeitern entstehen.
  2. Interaktivität, d.h. das Ausnutzen der wechselseitig nutzbaren Technik aber auch – und da gehe ich etwas weiter als die Autoren – vor allem des persönlichen Dialogs. Wichtig dabei ist, eine gewisse Gleichberechtigung der Meinungen auch zuzulassen. Meinungen werden nicht hierarchisch gebildet, sondern lediglich die letzte Entscheidung obliegt der Führungskraft.
  3. Einbeziehung, d.h. die Mitarbeiter werden immer mehr zu Markenbotschafter des eigenen Unternehmens. Um imagebildend wirken zu können, muss man sie in die strategischen Entscheidungen des Unternehmens einbeziehen. Sie müssen mindestens nachvollziehen können „warum?“ das obere Management etwas entschieden hat. Nur auf diese Art und Weise können sie zukünftig auch zu Vordenkern werden und die Story des Unternehmens mit Stolz erzählen.
  4. Zielsetzung, d.h. der Mitarbeiter muss wissen, was das kurz-, mittel und langfristige Ziel des Unternehmens ist und wie sein Beitrag auf diesem Weg auszusehen hat.

Dazu ist ein anderer Führungstyp gefragt. Ich denke, uns Entscheidern sollte klar sein, dass wir zukünftig den Mitarbeitern mehr und mehr das operative Feld überlassen und noch mehr im Management dieser operativ gut funktionierenden Kräfte aktiv werden müssen. Unser Job wird nicht das Vorturnen und das Warten auf den Applaus der Mitarbeiter sein, sondern das Hilfestellunggeben, so dass diese den Job auch selbst ausführen können, und das anschließende Applaudieren.

Dazu muss es eine Zeitverschiebung von Selbertun in Richtung Kommunikation und „echter“ bzw. „neuer“ Führung geben.

Auch wenn ich als Führungskraft dadurch etwas an faktischer Autorität aufgrund des Amtes verliere, freue ich mich auf diese Zeit!

Und Sie? Lassen Sie es mich wie immer wissen!

Herzliche Grüße

 

Heiko Banaszak

P.S.

Anbei noch der Hinweis auf den gelesenen Artikel: Groysberg, Boris/ Slind, Michael, Führung ist Konversation, HBM Juli 2012, 46-56

5 Gedanken zu „Vom Chefbefehl zur Konversation“

  1. Womit wir dann an den anderen Beitrag „Ohne Ärger geht es nicht“, indirekt also anknüpfen…

    Natürlich ist Führung konversation, dass ist nicht wirklich neu und war schon immer so oder? Die Frage ist wohl eher nach dem wie und der Tonlage.

    Es ist wie ich finde auch unstrittig, dass es immer nur einen Kapitän geben kann der letztendlich sagt wo es lang geht und nicht die ganze Mannschaft nur aus Kapitänen bestehen kann, weil will jeder in eine andere Richtung kommt man nirgendwo mehr an. Ich selbst sehe mich daher eher bei der Führung von Mitarbeitern aber auch Lieferanten als richtungsweisender Moderator, doch wie schon so schön im Beitrag formuliert, der mir übrigens gut gefällt, ist Vorturnen und auf Applaus warten, wohl schon lange nicht mehr angesagt und das alles doch eigentlich gar nicht so neu bestenfalls immer wieder neu entdeckt.
    Dale Carnegie hat in verschiedenen Werken wie etwa: „Wie man sich Freunde schafft“ oder in „Der Erfolg ist in dir“ (sehr zu empfehlen) in den 30ern des letzten Jahrhunderts dort doch schon Maßstäbe gesetzt.

    Die Vermischung von beruflichem und privatem, auch im virtuellen Raum, sehe ich jedoch eher etwas Kritisch. Ich weiß nicht ob ich unbedingt im Profil der Azubine Fotos vom letzten Wet-TShirt-Contest auf irgendeiner Beach-Party sehen möchte und das überhaupt wissen will, was alle so wirklich in Ihrer Freizeit treiben… auch muss ich nicht unbedingt die Fotos sehen wo vielleicht der Kollege vom Kunden-Support beim letzten Urlaub am Ballermann die 5,0 Promillegrenze zu knacken versuchte… etc. etc. To many Information!

    Nicht, dass ich mich über so etwas aufregen würde oder es gar schockierend fände, denn zum Glück bin ich recht tolerant und was wer in seiner Freizeit macht, solange er seinen Job ordentlich macht ist dann dessen Sache, da halte ich es mit dem „Alten Fritz – jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden“, denn wie hieß es auch schon in der Bibel vor 2.000 Jahren so schön… „wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein“. Dennoch gilt für mich der alte BWL’ler-Grundsatz: Don’t fuck in the own company.

    Daher sehe ich berufliches als berufliches und privates als privates… Sicher gibt’s auch Dinge die einen näher bringen, zum Beispiel der berühmte Dackel-Kontakt also wenn man weiß jemand hat einen Hund, eine Katze oder sonst welches Gevieh‘chs und man selbst einen Bezug dazu hat. Oder gar den gleichen Musikgeschmack man teilt, ob es aber dann grad der ist der einem auch anderst im beruflichen weiterhelfen kann bei einer Aufgabenstellung oder einer Problemlösung ist wohl eher fraglich. Und ob es mir wirklich bei der Führung hilft wenn ich weiß dass ein Mitarbeiter leidenschaftlicher Briefmarkensammler ist… wohl eher nicht.

    Sicher der Dialog ist in gewisser weise vielleicht einfacher, aber die erfindung des telefons ist auch nicht so ganz neu. Und es ist einfach schön wenn man weiß wer sich für was sonst noch so interessiert und findet vielleicht sogar gemeinsame Interessen und Themen, schließlich ist so ein Team irgendwie doch ja auch immer eine Family. Zumindest sehe ich dass so, in Anbetracht der zusammen verbrachten Zeit, die meist ja auch nun mal die Zeit mit der eigenen Familie und den Freunden übersteigt.

    Ob man deshalb aber immer einen besseren Zugang zu Mitarbeitern hat würde ich jetzt mal in Frage stellen, denn dafür sind die Welten oft zu unterschiedlich in denen die einzelnen Mitarbeiter leben. So werde ich mich niemals mit einem Geschäftsführer der gern Golf spielt über sein Handicap unterhalten können, weil meine Golf-Erfahrungen sich auf die Nintendo-Wii auf einer Geburtstagsfeier beschränken, wo man mich dazu zwangsverpflichtet hatte, und da ich meine Wochenenden auch nicht damit verbringe mein Auto zu tunen, wird es wohl auch schwierig werden sich mit dem Azubi zu unterhalten der gerade seinen Golf III mal wieder umbaut und super stolz ist auf die „fette“ 10 Mio. Watt-Bassbox die er sich gerade eingebaut hat. Auch hab ich eher wenige Anknüpfpunkte privater Themen mit der vielleicht soeben geschiedenen alleinerziehenden Mutter und deren Problemen bei der Suche nach einem Kita-Platz und Ihrem Rosenkrieg mit dem Ex.
    Die Informationen sind sicherlich alle nicht uninteressant, wenn man weiß dass der Vertriebsleiter leidenschaftlicher Ski-Fahrer ist wenn auch nicht besonders vorsichtig, und nach seinem nächsten Winterurlaub man damit rechnen darf, dass er erstmal das Bein mal wieder in Gips haben wird und ausfällt. Aber eine private Gesprächsgrundlage? Ich weiß nicht… und bei Profilen von Mitarbeitern die meist gesperrt wurden damit eben nicht jeder drauf gucken kann sehe ich nicht was das beruflich bringen soll und bei den gecleanten profilen irgendwelcher Führungskräfte die natürlich alles vermeiden einzustellen was nachteilig sein könnte… bringte s auch nicht immer wirklich viel… und ausserdem ich möchte eigentlich auch niemandem hinterher spionieren, was ja nun mal nicht selten so von Mitarbeitern dann genau so
    empfunden wird und ich auch immer ein eher unbehagliches Gefühl hätte würde der GF in meinem Profil herumstöbern, denn wer weiß wo der sich eventuelle dran stößt, selbst wenn ich die o. g. Extremen selbst nicht habe und mein Profil vielleicht meine Interessen und damit auch zumindest ein Teil meiner Kentnisse wiederspiegelt.

    Alleine die Erfahrung das man sich in meiner letzten Firma ständig darüber austauschte wie ich denn wohl wohnen könnte, was mich dazu verleitet hat irgendwann mal Bilder meiner Wohnung zu machen und diese online zu stellen
    damit klar wird dass ich als männlicher Single nicht so hause wie einige weiblichen Kollegen spekuliert haben und meine Möbel eben nicht aus mit Kabelbinder zusammengebastelten Bierkisten bestehen und ich auch nicht auf einer Matratze
    vor dem Fernseher auf dem Boden schlafe. Brachte mir das Ergebnis das die doch eher harmlosen Bilder meiner Wohnung, dazu führten dass besagte weiblichen Kollegen nicht nur recht erstaunt waren, wie gemütlich und geschmackvoll ich eingerichtet bin, sondern dass ich wohl auch doch schöner bei mir ist, als bei manch einem selbst zuhause… was aber dann wieder ein wenig Neid durchklingen lies.

    Deshalb habe ich Geschäftskontakte auch nur in einem Netzwerk und Privatkontakte inzwischen in einem anderen und trenne fein säuberlich.

    Um noch auf den Punkt mit der Schwarmintelligenz und der Exklusivität von Wissen einzugehen. Also Betriebe wo der Chef noch selbst „kocht“ und die Belegschaft nur assistieren darf, sind wohl nur bis zu einer gewissen Unternehmensgröße zu finden, aber die gibt es immernoch und auch dass ist nicht wirklich neu, oder? Letztendlich muss ab einer gewissen Größe der Firma Aufgaben delegiert werden.

    Daher hab ich die Geschäftsführung immer schon als eine Art „Kunde“ betrachtet, den es zu beraten und zu betreuen gilt. Denn bei aller Bildung kann auch ein GF nicht alles wissen, deshalb hat er schließlich doch seine Leute dafür, seinen Schwarm.
    Und da muss ich zugeben das Netz ist wirklich unschlagbar wenn es um Wissen geht, denn egal was man braucht oder wissen muss man kann sich über nahezu alles inzwischen informieren, findet Foren und Tutorials die einem weiterhelfen und kann sich über alle Grenzen hinweg mit Spezialisten austauschen und damit das benötigte Wissen aussieben. Dass ist wahrhaftig eine Verbesserung, aber die einzige wie ich finde.

    P.S.
    Was dass mit der Hochschulbildung betrifft, muss ich aber an der Stelle sagen, da ich sowohl beide Seiten kenne, also die der klassischen Ausbildung wie auch die der Hochschulausbildung… also die Hochschulausbildung wird je nach Fachrichtung wie ich finde überschätzt, denn ich hatte 80% des im Studium vermittelten Wissens schon aus der Ausbildung und zu großen Teilen sogar die gleichen Lektüren und Unterlagen, was mir jedenfalls dann mal zu denken gab!

  2. …man sollte vielleicht auch noch erwähnen, wenn man bei Thema akademische und nicht akademische Bildung ist, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Prüfungen der nichtakademischen Ausbildung weit schwerer war, wie die gleiche Prüfung im akademischen Gefüge. Weshalb ich auch eher immer etwas ungehalten reagiere, wenn in meiner Gegenwart „Akademiker“ alle „Nichtakademiker“ zu Deppen degradieren meist ohne selbst einen echten Vergleich zu haben hinstellen, denn ein HWK-Abschluss oder ein IHK-Abschluss gewinnt man auch nicht in der Tombola…

  3. Lieber Christian,

    ihre Antworten werden ja immer besser und „verfeinern“ den Inhalt meiner Beiträge sehr gut.

    Gerade der Zusatz ist für mich ganz wichtig: Statt Master kann es auch gerne ein Meister sein!

    Wer glaubt, dass akademische Weihen ausreichen, beruflichen Erfolg zu haben, der irrt. Gerade im Mittelstand hilft der entsprechende Bildungsabschluss lediglich bei der Einstellung. Danach entscheidet die Leistung.

    Das finde ich auch gut so!

    Deshalb darf sich das auch in kleinster Weise auf die Kommunikation auswirken.

    Die Trennung von Beruf und Privat klappt in unserem Unternehmen gut, jedoch haben sich inzwischen auch einige engere Kontakte ergeben, die ich sehr schätze!

    Facebook gibt leider bildtechnisch nicht die Beispiele her, die Sie beschrieben haben aber vielleicht ist das auch wirklich gut so :-)

    Liebe Grüße und ich freigemacht auf die nächsten Kommentare!

    Heiko Banaszak

  4. Hallo Herr Banaszak,

    freut mich wenn Ihnen mein Kommentar gefällt. Was Ihre letzte Bemerkung betrifft kann ich nur beipflichten jedoch sei erinnert dass Fachpersonal schon durchaus auf
    der Stufe des Gesellen anfängt. Hinzu kommt, dass es in einige Berufen wie etwa kaufmännischen garkeine Meister gibt. Bei den technisch/Gewerblichen wo es welche gibt setzt aber die Weiterbildung zum Meister nicht selten einige Jahre als Geselle vorraus. Im Zuge des Fachkräftemagels der Zukunft sollte man also nicht erst ab der Stufe Meister anfangen zu planen da diese einem sonst schnell ausgehen könnten wenn die vorrangehenden beruflichen Stufen unberücksichtigt bleiben.

    Was die teilweise vohandene Dekadenz der akadimischen Kreise betrifft, habe ich jedoch schon häufiger erleben müssen dass man sich für „überlegen“ und etwas besseres gehalten hat… oder einem sogar manchen Akademikern nur aufgrund
    Ihres Abschlusses noch alle Möglichkeiten hinterhergetragen wurden… auch interessant finde ich die Beobachtung dass es inzwischen für jeden Mist ein Akademiker sein muss in manchen Firmen… wo früher mal der Hausmeister eine Ausbildung als Elektriker hatte und dass völlig reichte muss es heute der akademische Facility Manager sein… der die Neonröhren dann mit Diplom
    wechselt oder den Aufzugsdienst anruft.

    Gleichzeitig ist zu beobachten dass in den letzten 10 – 15 Jahren neben den regulären Hochschulen irgendwelche Akademien oder wie auch sonst sich einige Einrichtungen schmipfen wie Pilze aus dem Boden gewachsen sind und dort um die Nachfrage an Akademikern zu decken munter „Jodel-Diplome“ und vergleichbare Abschlüsse verteilen. Und absolventen dann nicht mal selten als vollwertige Akademiker gehandelt werden. Über den Masterabschluß reden wir besser erst garnicht… sollte der doch eigentlich eine Internationale Anpssung sein. Nur dass in vielen anderen Ländern zum erwerb des Masters das Studium weit stärker reduziert und aufs wesentliche begrenzt ist… so wie bei uns die klassische Ausbildung (Lehre) wärend dass hiesige Master-Studium bei gleicher lehrmenge wie einst zum Diplom in meist sogar noch kürzerer Zeit auch unzählige mögliche absolventen schlicht verheizt… bei gleichzeitiger entwertung des Studiums da der Master bekanntlich weit weniger wert ist wie das Diplom.

    Die ganzen Bildungsreformen wie auch sonstige Reformen meisten leider auch, haben meiner Meinung nach nicht wirklich etwas gebracht ausser verwirrung undzählige Abschlüsse und Bildungssysteme durch die kaum noch einer druchblickt oder die vergleichbar wären, das System was jahrzehnte gut funktioniert hatte wurde auf den Kopf gestellt und die meisten Ausbildungsgänge entwertet… wärend geleichzeitig viele in dem System dank der eigenen Policys des Unternehmens fast schon gefangen sind.
    Denn sie müssen für diese oder jene Position nicht selten jemanden Einstellen der diesen oder jenen Abschluss vorweisen kann… selbst wenns nur ein Jodel-Diplom ist, hauptsache Diplom. Und den Vorteil für den internationalen Wettbewerb sehe ich auch nicht… schließlich war eine Ausbildung in deutschland früher mal international anerkannt und etwas Wert… es gab schließlich mal solche Werte wie „Made in Germany“ die genau in der Zeit entstanden ist als das alte Bildungssystem in voller Blüte stand… und heute? Alles höchstens verschlimm-bessert… die Skala der Abschlüsse hat sich verschoben aber nicht selten wurde vergessen die Menschen dabei mitzunehmen…

    Am besten gefallen mir dann aber noch schwäbische Mitteständler die meinen sie müssen um International zu wirken alle Jobs im Haus mit „D-Englischen“ Begriffen versehen, bei denen die halbe Belegschaft sich nicht nur mit der Aussprache schwer tut, sondern die teiwleise völlig sinnfrei sind… vor allem wenn sie dann nur mit Osteuropa Geschäfte machen.

    Liebe Grüße
    C.

  5. Zum Thema Konversation hätte ich aber noch einen Beitrag, der sowohl die Entscheider betrifft als auch die Berater und über den ich mich schon oft wärend meiner beruflichen Laufbahn bei eigenen Bewerbungen geärgert habe… leider
    kann ich hier kein eigenes Thema aufmachen so dass ich hier dies mal diesem
    Thema anhänge, dass es u. a. auch mit Koversation zu tun hat…

    Ich fasse mal damit jetzt ein vielleicht heißes Eisen an.
    Was mir immer wieder bei deutschen Stellenausschreibungen grundsätzlich bitter aufstößt ist die Tatsache, dass neben den der Firmenbeschreibung, den Aufgaben
    der Stelle und Bewerberanforderungen/Bewerberprofil fast jede Stellenausschreibung immer der schöne Satz endet man möge in der Bewerbung
    den Gehaltswunsch doch in seinen Unterlagen angeben.
    Dieser Satz ist natürlich nicht die Aufforderung wirklich sein Wunschgehalt anzugeben, sondern nun zu erraten was das Unternehmen denn bereit sein könnte für die vakante Stelle auszugeben… denn aus taktischen Gründen möchte man nicht Preis vorgeben wie gut oder schlecht man seine Mitarbeiter bezahlt, könnten sonst vielleicht auch die Konkurrenz mal drauf schaut oder gar einige unterbezahlte Mitarbeiter dann doch anfangen plötzlich ansprüche zu stellen.

    Ich weiß nicht wie Andere dass hier vielleicht so sehe, ich für meinen Teil jedenfalls gehe in welcher Form auch immer Arbeiten um meinen Lebensunterhalt zu verdienen und unterstelle mal, dass dies eigentlich doch wohl jeder macht und Sinn und Zweck der veransatltung ist.
    Natürlich ist Arbeit noch viel mehr, sozialer Kontakt und ein Sinn im Leben für die einen, vielleicht auch ein gewisses Maß an Verwircklichung und Selbstbestätigung
    für die Anderen. Jedoch kenne ich wenige Menschen, die eben nicht auch vordergründig wegen des Geldes arbeiten. Und so liegt es natürlich wohl auch in der Natur der Sache, dass die Mitarbeiterseit gern möglichst viel verdienen will und die Unternehmerseits meist möglichst wenig ausgeben möchte. Optmalerweise sollte man also miteinander Reden (Koversation betreiben) und handeln können um sich auf einen für beide Seiten aktzeptablen Preis zu einigen.
    Mir ist jedoch immer wieder aufgefallen, dass Entscheider heute nicht handeln und
    ich glaube es teilweise auch verlernt haben oder schlicht nicht können. Nicht selten wurde ein Gehaltswunsch notiert, selbst auf Nachfrage dann herumgeeiert und Ausflüchte gesucht kein Statement abgeben zu müssen oder einfach gesagt „ja ist
    voll o.k.“ die Zahl notiert und die Absage in Auftrag gegeben.
    Auch bei Unternehmen die teilweise manche Stelle über Jahre unbesetzt lassen weil sie niemanden finden und dies beklagen, statt mal den Mund aufzumachen und eine Ansage zu machen, was sich denn die Unternehmerseite denn so vorgestellt hat.
    Denn es gibt zwar im Netz einige Gehalts-Vergeleiche und sonstige Informnationen doch gerade in manchen Regionen, kann man nicht von den dort angegeben Preisen des Mainstreams ausgehen und nur raten was der Betrieb A, die Firma B oder sogar der Konzern C bereit sein könnte, für die Stelle auszugeben und man im Blindflug nun eine Preisansage machen soll.

    Vergleicht man zudem internationale Stellenausschreibungen also Englische, Französische, Amerikanische etc. oder welche Nationalität auch immer sonst sind deutsche Unternehmen wirklich scheinbar die einzigen, die in Ihren Stellenanzeigen nicht in der Lage sind oder sein wollen, einen Preis den sie bereit sind auszugeben als Ansage zu machen. Als Beispiel hat kein britsches Unternehmen ein Problem damit in einer Stellenanzeige zu sagen, wir suchen eine Sekretärin die dies und das können soll und zahlen ein Jahresgehalt von X. Und niemand hat ein Problem damit und alle Leben, machen genauso erfolgreich in UK und international Ihre Geschäfte.

    Besonders erstaunlich finde ich, dass man in den letzten 15 Jahren wirklich um sich global aufzustellen zum Teil wirklich jedem Unsinn übernommen hat… nur dass was wirklich mal doch ein Fortschritt wäre eben gerade leider nicht.

    Wärend Millionen in irgendwelche Programme zu Bespaßung von Mitarbeitern bei denen man Transparenz aufbauen will und ein gutes Image und dies bei Laune halten möchte auch innerhalb der Belegschaft ins System gepumpt werden, für Mitarbeiter Zeitungen und Activities und was auch immer sonst noch alles, wäre doch wohl die beste Eigenwerbung und das beste imagebildende Konzept, gerade beim der Human Resources ,Gehaltstranzparenz zu erzeugen… denn wenn man seinen Mitarbeitern faire Gehälter zahlt, braucht man sich doch nicht zu verstecken und ist dass finde ich doch mit unter die beste Werbung für jede Firma die man offen kommunizieren kann.

    Zudem was würde man an Verwaltungskosten sparen, weil sich alle denen das Gehalt von vornherein nicht passt, sich erst garnicht auf eine Stelle bewerben würden… und so die Berge der Bewerber zwar vielleicht kleiner wären und manch unnötig geführtes Gespräch (Time ist Money) erst garnicht zustande käme und man nur wirklich Leute hätte, die sich zudem angegeben Preis auch wirklich für den Job interessieren und Ihn wirklich machen wollen.

    Die Frage nach dem Gahltswunsch die Offenheit suggeriert, ist jedoch in Wirklichkeit nur augenwischerei und alles Andere als offen, da man selbst nicht die Bereitschaft hat zu sagen, was man bereit ist für irgendeine Stelle auszugeben.

    P.S. Die Gehalts-Matrix
    Unlängst einen Bereicht ich glaube auf Phoenix gesehen den ich sehr interessant
    fand zu diesem Thema.
    Ein IT-Unternehmen in Bayern leider weiß ich den Namen nicht mehr, hat demnach einen ganz neuen Weg eingeschlagen. Dort wird nicht nur bei Ausschreibungen ganz offen das Einstiegsgehalt für eine Position kommuniziert, sondern man ist dazu übergegangen auch die Gehälter innerhalb des Unternehmens komplett offen zu legen. Natürlich gab es erstmal einige erstaunte Geischter unter den Kollegen und nicht selten die Frage des eine oder andere „Weshalb verdient der Kollege A für den gleichen Job mehr als der Kollege B?“

    Man hat jedoch ein wie ich finde sehr faires und cleveres System dort eingeführt welches ich als Anregung gern kurz umreissen möchte. Jeder im Unternehmen inklusive der GF haben das gleiche Fixum der GF eben mal 2.
    Dann hat man einen variablen Anteil der Steigen oder Fallen kann, nach den eigenen Leistungen. Diese werden jedoch nicht von oben nach unten bewertet.
    Sondern jeder bewertet jeden in seiner Abteilung bzw. auch der Abetilungen mit deen Er zu tun aht also auch die Schnittpunkte und zwar objektiv nach einer Matrix-Abfrage per Multiple Choice mit rund ich glaube 15 Fragen zu jedem Mitarbeiter inklusive auch den Vorgesetzten und dem Chef.
    Also wie ist die Zuverlässigkeit, wie ist die Püntlichkeit, wie ist die Höflichkeit, wie hoch ist die Fehlerquote und die Leistung etc. Es geht nicht drum ob der Kollge gelegentlich mal eine Tüte Gummibärchen springen läßt, was der GF dort auch
    betont hat in dem Beitrag. Ein eigens von der IT-Firma selbst entwickletes Software-Programm wertet die Eingaben jedes Mitarbeiter über seine Kollegen mit denen er
    zu tun hat und Vorgesetzten aus und zwar Anonym. So dass also nicht mehr nachzuvollziehen ist wer welche Antwort gegeben hat. Letztendlich spuckt die Software am Ende eine Kurve aus welche innerhalb eines Kordinatensystem den Level eines jeden Mitarbeiters und damit seinen variablen Anteil definiert und
    damit ein Aufsteigen oder Absteigen seines Gehaltes festlegt.
    Natürlich ist dass Sytem so angelegt, wenn einer einen anderen aus reiner Boshaftigkeit extra Mies bewertet oder aus Gefälligkeit übertrieben gut dies das Softwaresystem kaum in der Gesamtalgorytmus beinflusst und damit nicht Manipuliert werden kann… Zudem gibt eine Langzeitkurve als Referenzvergleich.
    Der GF, der egal wie nett er ist weil er eben auch mal sich vielleicht unbeliebt
    machen muss, wird dafür mit einem Hebessatz besonders berücksichtigt und auch die Führungsmanchaft, dem GF seine Stimme die er bei seinen eigene Mitarbeiterbewertungen eingibt zählt doppelt. Aber selbst er kann das System wenn alle jemanden gut bewerten durch sein Stimmabgabe auch nicht zum Kolabieren bringen. Das System ist ubestechlich und erst die Gesamtsumme der Bewertungen fürt zu einem Ergebnis das also einzelne nicht alleien beeinflussen können.

    Was ist der Vorteil dieses Systems?
    Alle stregen sich an pünktlich zu sein, ordentlich zu arbeiten und vernünftige Ergebnisse bei den Kollegen und natürlich auch Kunden abzuliefern und es gibt
    keine „Fensterplätze“ (Japansiche Bezeichung: Für Mitarbeiter die im Unternehmen mitgeschleppt werden.)
    Also auch keine Mitarbeiter die glauben weil Sie schon X Jahre in einer Firma sind
    ein gewisses Gehaltsniveau und Status erreicht zu haben, oft Quertreiben und eine Position haben, auf der sie sich nun ausruhen können oder meinen sich nicht mehr anzustregen zu brauchen. Oder gar Ihre Aufgaben ständig auf die Kollegen abwälzen zu können, oder die glauben sich besonders viel im Team herausnehmen zu können, meist auf kosten der Anderen oder sich nicht an Vorgaben, Termine, Absprachen
    und Regeln halten zu müssen, werden solche Mitarbeiter dies in einem solchen System am Geldbeutel spühren und langfristig dort nicht sehr glücklich.
    Wärend die, die Ihren Job machen sich anstregen und bemühen, freundlich, höflich zu Kollegen sind, hilfsbereit und engagiert, pünktlich und motiviert… fleißig und tüchtig werden dafür fair und gerechter belohnt. Ein Beispiel dem man wie ich finde folgen sollte und über dass jeder Entscheider einmal auch für sein Unternehmen nachdenken könnte.

    Was übrigens auch eine Form der Konversation ist… denn die Mitarbeiter stellen dadurch eben auch fest als direktes Feedback von allen wie sie von allen wahrgenommen werden und ob sie mal noch ne Schippe drauf packen sollten, bei Ihrem verhalten und Ihren Leistungen. Der Interviewte GF meinte anfangs war
    er auch noch recht sekptisch ob das System bei Ihnen wirklich funktionieren wird, doch inzwischen nachdem er es seit 8 Jahren im Unternehmen installiert hat, war
    dies eine seiner besten Ideen, denn alle würden viel Engagiert arbeiten wären dauerhaft hochmotiviert und der Umgangston im Unternehmen war vorher nicht schlecht, aber er würde sagen sein Unternehmen ist das in dem vermutlich die Mitarbeiter am freundlichstens und höflichsten zueinander sind in ganz deutschland, was extrem positiv sich auf das Betriebsklima ausgewirkt habe und auch die Leistungskruve der gesamten Firma sei gestiegen weil sich jeder sehr wohl fühlt
    und sehr gern zur Arbeit kommt.
    Auch gibt es keine Anfeindungen weil einer weiß, dass der Andere mehr hat als er selbst, da jeder die gleichen Chancen hat sich zu verbessern und dies nicht von der Förderung oder Wilkür einzelner Entscheider abhängig ist. Vielmehr seine die Mitarbeiter motiviert sich bei der nächstens Bewertungsrunde die zweimal im Jahr stattfindet zu verbessern und orientieren sich natürlich dabei auch an den Kollegen die schon besser sind. Es ist förmich ein Art Leistungs- und Freundlichkeits- Wettbewerb entstanden der das ganze Unternehmen durchzieht und sich auf alles sehr positiv ausgewirkt habe.

    So habe eine Sachbearbeiterin in jeder der letzten 5 Bewertungsrunden danach jedesmal eine kleine Gehaltserhöhung zu verezeichnen gehabt und ist in der Kundenbetreuung inzwischen wirklich seine beste und engagierteste Mitarbeiterin geworden. Und die Anderen nun noch motivierter zu Ihr aufzuschließen.
    Jeder ist also in diesem Unternehemn auch seines eigenes Glückes Schmied.

    Das Beispiel zeigt wie ich finde manchmal braucht es ein wenig Mut eingetretene Pfade auch mal zu verlassen, natürlich nur mit Sinn und Verstand, um etwas neues
    zu probieren und damit dann wirklich erfolgreich zu werden und echte Fortschritte
    für die Leistung, das Unternehmen und die Mitarbeiter zu erzielen und Win-Win-Situationen zu erschaffen.

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