26 Prozent aller Unternehmen suchen Mitarbeiter mit Teamgeist

Laut einer Statistik des Mediaforschungsinstituts „Anzeigendaten“ wurden im Mai 2012 in 26 Prozent aller veröffentlichten Stellenanzeigen explizit Mitarbeiter mit Teamgeist gesucht. Hierbei gilt es hervorzuheben, dass es sich bei der Grundgesamtheit um „ALLE“ Stellenanzeigen handelt, also vom Hilfsarbeiter bis hin zur Managementfunktion.

Dies ist aus meiner Sicht ein erstaunlicher Wert. Mehr als ein Viertel aller Unternehmen wünschen sich dieses Verhalten als eines der wesentlichen Merkmale bei ihren Mitarbeitern zum Zeitpunkt der Einstellung.

Für mich als Personaler stellen sich sofort drei Fragen:

  1. Wie identifiziere ich „Teamfähigkeit“ als Merkmal in einem „normalen“ Bewerbungsgespräch?
  2. Was tue ich nach der Einstellung, um diese Eigenschaft zu erhalten?
  3. Wie gehe ich mit der bestehenden Gruppe um, um den Teamgeist in meiner Mannschaft weiter zu stärken?

Zu Frage 1:

Hier helfen in erster Linie sogenannte biographische Fragen weiter. An dieser Stelle nur zwei Beispiele:

a) Als direkte Frage: „An welchen Ereignissen in Ihrem Lebenslauf kann ich erkennen, dass Sie Teamgeist haben?“

b) Als indirekte Frage:“ Wie oft in Ihrem Leben haben Sie denn schon Freunden beim Umzug geholfen?“

Bei weiteren Fragewünschen helfe ich gerne. Hier ist die Bandbreite sehr groß. Wichtig ist nur, dass Sie die Spontanität der Antwort sowie den entsprechenden Inhalt richtig einschätzen.

Zu Frage 2:

Was macht man mit einem Hund, damit er weiß, dass man gerade dieses Verhalten schätzt? Man gibt ihm ein Zeichen, dass man dieses Verhalten registriert hat und gut findet. Warum machen das aber so wenige Chefs, wenn Ihnen Teamgeist doch so wichtig ist?

Zu Frage 3:

Das ist das eigentlich Erstaunliche an dieser Zahl: Mehr als 25 Prozent aller Personaler, Bereichsverantwortlicher, Manager und Unternehmer möchten Mitarbeiter mit Teamgeist einstellen: Was aber tun sie bei den bestehenden Mitarbeitern, um den Teamgeist nicht für immer „in der Flasche“ verschwinden zu lassen?

In der Regel leider viel zu wenig. Ich bin kein Freund von Teambuildingveranstaltungen. Mit einem 2-Tages-Seminar kann man nicht retten, was 363 Tage im Jahr kaputt gemacht wird. Wertschätzung, gemeinsame, freiwillig durchgeführte Erlebnisse und ein gutes Betriebsklima bringen vielleicht mehr als eine „erzwungene“ Teamgeistbeschwörung.

Ein Geist muss entstehen und wird nicht geschaffen! Deshalb muss man aktiv werden ohne gezwungen aktiv zu sein. Man muss als Chef selbst Teil dieses Geistes werden!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg und freue mich auf Ihre Rückmeldung. Lassen Sie mich diese wie immer gerne wissen!

 

Herzliche Grüße

 

Heiko Banaszak

 

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