Warum haben zweitklassige Chefs oft drittklassige Mitarbeiter?

Ganz einfach: Weil sie erstklassige Mitarbeiter um sich herum nicht ertragen. Erstklassige Mitarbeiter sind anders und das ist für viele der zweitklassigen Chefs ein Problem. In diesem Blog möchte ich kurz die wesentlichen Charakterzüge der Gattung der wirklich guten Mitarbeiter eingehen. Ich möchte erklären, warum nur erstklassige Chefs auch erstklassige Mitarbeiter haben und zweitklassige Chefs niemals Spaß an diesen Mitarbeitern entwickeln werden:

1. Erstklassige Mitarbeiter himmeln ihren Chef nicht an!

Das ist ein Problem für zweitklassige Chefs, denn diese suchen ständig das Lob ihrer Mitarbeiter. Erstklassige Mitarbeiter loben aber nicht. Warum auch? Sie hätten es ja im Zweifel mindestens genauso gut gemacht!

2. Erstklassige Mitarbeiter denken nicht in Hierarchien!

Während zweitklassige Chefs immer das Organigramm als Legitimation brauchen, zeigen erstklassige Mitarbeiter keine Ehrfurcht vor der jeweiligen Position. Für sie zählt die Sache und der gegenseitige Respekt, nicht der einseitige. Wenn der Arbeitgeber sie nicht will, dann will sie eben der nächste!

3. Erstklassige Mitarbeiter haben erstklassige Netzwerke!

Was gute Chefs schätzen, ist das Netzwerk ihrer Top-Mitarbeiter schließlich profitieren sie selbst davon. Zweitklassige Chefs fürchten es, weil sich so herumsprechen könnte, dass sie nur zweitklassig sind!

4. Erstklassige Mitarbeiter sind gute Taktiker!

Top-Mitarbeiter haben ihre berufliche Laufbahn geplant. Sie lassen sich nicht als „Schaffer“ für ihren zweitklassigen Chef missbrauchen, damit dieser erstklassige Ergebnisse abliefern und gleichzeitig um 17 Uhr zu Hause sein kann. In einem Konzern muss man einen erstklassigen Mitarbeiter als Abschnittsgefährten verstehen, der irgendwann einmal den Blinker setzt, um zu überholen bzw. gleichzuziehen. In einem Familienunternehmen braucht ein Top-Mitarbeiter irgendwann eine Position in der er selbst die Strategie maßgeblich mitbestimmt und ein Höchstmaß an Freiheitsgrad besitzt. Sollte ihm dies verschlossen bleiben wird ihn seine Taktik in ein anderes Unternehmen führen.

5. Top-Köpfe möchten Top-Köpfe um sich herum!

Machen Sie sich nichts vor! Wenn ein Star-Fussballer nur Kreisligaspieler um sich herum hat, dann wird er schnell gelangweilt sein und das Weite suchen. Er kann sich einfach mit niemandem messen. Ähnlich geht es guten Mitarbeitern. Zweitklassige Chefs sind eben auch nur zweitklassige Gesprächspartner für diese Gattung an Mitarbeitern. Man beobachtet diesen sogenannten Exzellenzeffekt auch bei Top-Universitäten und Forschungseinrichtungen. Wenn es einer Uni gelungen ist, einen herausragenden Kopf für sich zu gewinnen, dann steigt auch die Anziehungskraft für die nächsten Top-Wissenschaftler. Ähnlich sieht es in Unternehmen aus!

Aber wem sage ich das? Sie sind natürlich ein erstklassiger Chef und haben auch nur Stars um sich herum! Schlechte Chefs hätten einen Blog mit dieser Überschrift auch gar nicht gelesen!

Vielleicht haben Sie aber einen Kollegen, den dieser Text interessieren dürfte. Dann leiten Sie ihn doch gerne weiter, aber natürlich auch nur zum „Weiterleiten“, weil er ja ebenfalls nicht betroffen ist.

In diesem Sinne lassen Sie mich wie immer an Ihren Erfahrungen Teil haben!

Mit freundlichen Grüßen

Heiko Banaszak

4 Gedanken zu „Warum haben zweitklassige Chefs oft drittklassige Mitarbeiter?“

  1. Hallo Herr Banaszak,
    heute haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen und sich selbst übertroffen.
    Weiter so , immer den Finger in die offene Wunde, daß man es auch spürt.
    Wenn Sie so weitermachen ist der Anreiz sie immer zu lesen viel größer.
    mit herzlichen Grüßen aus “ de Hinnerpalz “
    Franz Geimer

  2. Lieber Herr Geimer,

    das freut mich, dass Ihnen der Blogbeitrag gutgefallen hat. Auch in unserer „Redaktion“ war man der Meinung, dass das einer der besten bisher gewesen ist.

    Ich werde das mal als Motivation nehmen, so weiterzumachen. Leider kann man sich selbst nicht immer richtig beurteilen :-)

    Liebe Grüße und „Danke“ fürs Lesen

    Heiko Banaszak

  3. Lieber Herr Banaszak,

    auch wenn ich zeitlich bedingt erst jetzt dazu komme, den Post zu kommentieren: Das ist das Genialste/Beste, was ich in den letzten Jahren zu diesem Thema lesen konnte.

    Ich wünsche mir weiterhin so scharf analysierte Beiträge, die ebenso wissenschaftlich fundiert, wie an der Praxis orientiert sind. Selten wurde die Situation in den Betrieben/Büros so gut beschrieben und auf den Punkt gebracht.

    Zwischenzeitlich habe ich mich dabei ertappt, den Beitrag schon zum vierten oder fünften Mal gelesen zu haben. Und mir kommen Gesichter in den Sinn: Faces von Menschen an meinem Arbeitsplatz und bei früheren Stellen. Sowohl Chefs, als auch Mitarbeiter. :-)

    Also: Herr Geimer hat es auf den Punkt gebracht: Weiterhin den Finger in die offene Wunde legen. :-)

    Ihnen ein schönes, sonniges Wochenende!

    Viele Grüße aus St. Johann!
    Jörg MARTIN

    1. Lieber Herr Martin,

      danke für das Kompliment! Lob ist ja der einzige Lohn, den ich für diesen Blog bekomme. Derzeit prüfe ich allerdings, ob es irgendeinen Verlag gibt, der aus der „wilden“ Zusammenstellung ein Buch machen will.

      Wenns soweit ist, lasse ich es Sie gerne wissen :-)

      Liebe Grüße

      Heiko Banaszak

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