Wie sieht die Welt 2030 aus?

Eine sehr interessante Frage, finden Sie nicht? Im Rahmen der zweiten Veranstaltung meines Unternehmerverbandes „Die jungen Unternehmer BJU“ zur „Vision 2030“ diskutierten wir wieder einmal über diese Fragestellung.
Warum ist diese Frage so interessant für junge Unternehmer? Ganz einfach, weil es die Grundlage für die langfristige strategische Ausrichtung unserer Unternehmen ist. Sie werden jetzt vielleicht sagen: „Junge, was soll das? Das sind noch 18 Jahre! In einer so schnelllebigen Zeit wie heute kann man das doch noch gar nicht wissen!“

Ehrlich gesagt, gibt es auch einen Teil von mir, der sagt: „Kümmere Dich lieber um die operativen Aufgaben. Da gibt es doch genug zu tun. Es reicht doch, wenn Du auf Sicht fährst und den Fokus auf die nächsten 3 Jahre legst!“.

Bei der Veranstaltung wurde mir jedoch klar, dass diese Einstellung falsch ist. Man muss langfristig und in größeren Zyklen denken und Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen beachten.

Natürlich muss man auch deskriptiv vorgehen und sich Fragen stellen wie: Was macht ein Unternehmen stark? Warum gibt es Unternehmen, die langfristig am Markt erfolgreich sind? Was kann ich davon lernen?

Die Veranstaltung fand bei PERI, einem Familienunternehmen mit über 5.000 Mitarbeitern und über 800 Mio. Euro Umsatz statt. Die beeindruckende Unternehmenszentrale und die Geschichte des Unternehmens waren für mich sehr imposant. Durch einige revolutionäre Ideen im Bereich der Schalungs- und Gerüsttechnik, d.h. Ideen, die die Arbeitsweise in diesem Umfeld ähnlich verändert haben wie beispielsweise das mobile Internet meine, ist das Unternehmen so groß und profitabel geworden.

Ich habe mich gefragt, was es wohl bräuchte, um solche Ideen hervorzubringen. Hilfreich waren hier die über das Jahr 2030 und die Welt zu diesem Zeitpunkt geführten Diskussionen im Rahmen der Arbeitsgruppen, die wir gebildet haben.

Nachdem das alles etwas gesackt war,  hat sich für mich ein Punkt herauskristallisiert:  Aus meiner Sicht braucht es neben einem guten Unternehmer auch Mitarbeiter dieser Unternehmen, die die Produkte und die Unternehmenskultur so gut kennen, dass es ihnen möglich ist, Ideen, die sie haben, wirklich in die Organisation einzubringen und auch gegen Widerstände zur Umsetzung zu bringen.

Das aber geht nicht mit Mitarbeitern, die alle 2 Jahre das Unternehmen wechseln, um Karriere zu machen. Man braucht loyale und fähige Mitarbeiter, die auf Dauer bei einem bleiben möchten. Letzten Punkt halte ich für entscheidend: Nicht Mitarbeiterbindung ist das Thema, sondern das Schaffen von Voraussetzungen, damit diese Mitarbeiter freiwillig bleiben. Aus dieser Freiwilligkeit heraus sollen sie mithelfen, das Unternehmen weiter nach vorne zu bringen. Sie sollen den Freiraum haben, herausragende Ideen zu entwickeln und auch umzusetzen. Ich muss den Rahmen dafür zur Verfügung stellen und mit meinen Fähigkeiten dies alles unterstützen.

Damit dies gelingen kann, braucht es Mitarbeiter mit langjähriger Firmenzugehörigkeit und tiefem Branchen- und Kundenverständnis.

Um die Grundlagen dafür zu schaffen, ist die Frage, die mich seit Montag beschäftigt: Wie kann ich Mitarbeitern eine Alternative zu einer Jobhopping-Karriere bieten? Was reizt diese überhaupt zu wechseln?

Warum hat mein Vater seinen ersten langfristigen Arbeitgeber erst nach über 10 Jahren und den zweiten nach über 20 Jahren erst zur Rente verlassen? Warum hatte er nie das Gefühl, er „müsse“ jetzt auch mal was anderes kennenlernen?

Ich habe ihn gefragt und er sagte, dass er zufrieden gewesen sei. Er hätte seinen Platz gehabt und es gab kein echtes Bedürfnis zu wechseln. Was hätte ihm ein anderes Unternehmen mehr bieten können, als ein Mehr an Unsicherheit? Aus diesem Grund hat er wohl auch noch mit über 60 weit mehr als die arbeitsvertraglich geforderten 40 Stunden gearbeitet.

Was muss ich heute tun, dass meine wichtigsten Mitarbeiter auch noch 2030 meine wichtigsten Mitarbeiter sind? Wie erhalte ich die Neugier in Ihnen, immer wieder mit mir gemeinsam zu kämpfen, noch besser zu werden? Wie verhindere ich, dass deren gute Ideen nicht wie in vielen anderen Organisationen tot diskutiert, sondern umgesetzt werden?

Ich denke, dass alles und noch viel mehr, sind die Fragen, die ich beantworten muss, um auch noch 2030 erfolgreich zu sein.

Wenn Sie bereits eine Antwort haben lassen Sie es mich wie immer wissen!

Herzliche Grüße

Heiko Banaszak

post scriptum

Wenn Sie sich etwas mehr über das Projekt „Vision 2030“ informieren möchten, hier der entsprechende Link auf unsere Verbandsseite: http://www.junge-unternehmer.eu/aktionen/vision-2030.html

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