Warum die Eiersuche nie enden sollte!

Ich hoffe, das Osterwochenende war für Sie genauso schön wie für meine Familie und mich. Strahlender Sonnenschein, viel Speis und Trank und zwei Kinder, die es kaum erwarten konnten, mit dem Eier-, Schokoosterhasen und Geschenkesuchen zu beginnen. Es war einfach schön zu beobachten, wie sie durch den ganzen Garten liefen und sich freuten, wenn sie etwas gefunden hatten. Interessant dabei war, dass es keine Rolle spielte, ob das Gefundene groß oder klein war, sie hinterfragten noch nicht einmal, ob sie es denn überhaupt brauchen oder nicht. Das Geschenkpapier alleine reichte schon, der Inhalt wurde später erforscht. Und selbst als alle Geschenke und alle Süßigkeiten gefunden waren, suchten sie weiter und erst als sie den ganzen Garten akribisch erforscht hatten, kamen sie zurück und widmeten sich den gefundenen Dingen. Sie dachten auch keine Sekunde über die „verlorene“ Zeit des erfolglosen Suchens nach. Nichts konnte ihre Freude trüben. Sie hatten alles gefunden und das war auch gut so!

Warum ich Ihnen das erzähle? Weil ich mich beim Beobachten fragte, warum wir es oftmals nicht schaffen, diese Form des Suchens in unserem Erwachsenenleben umzusetzen. Auch wir suchen heute im Geschäftsleben: Nach guten Ideen, neuen Wachstumsfeldern, neuen Kunden, neuen Technologien usw.. Der Unterschied jedoch ist, dass wir bequemer geworden sind. Wir stoppen unsere Suche, sobald wir etwas Tolles gefunden haben. Die neue Technologie ist besser als die alte, aber ist es wirklich DIE Beste? Der neu gewonnene Kunde ist toll, aber schöpfen wir unser Potenzial wirklich 100%ig aus? Ein neues Wachstumsfeld ist gefunden, das uns unsere Zukunft sichert, aber gibt es nicht vielleicht noch ein zweites? Die Idee ist gut, aber wie viele gute Ideen würden wir finden, wenn wir nicht manchmal zu bequem geworden wären, weiterzusuchen.

Die Fragen, die Sie sich stellen sollten und die ich mir gestellt habe:

1.   Gehen wir jeden Tag mit kindlicher Freude an die Suche?

2.   Haben wir alle „versteckten Geschenke gefunden“?

3.   Suchen wir wirklich bis zum dem Zeitpunkt, an dem wir ganz sicher sind, dass es da nichts mehr gibt?

4.   Sind auch wir stolz, weil wir alles gefunden haben oder trauern wir der „vertanen“ Zeit nach, in der wir nichts gefunden haben?

In vielen Sprachen gibt es ein schönes Sprichwort. Im Deutschen heißt es „Das Bessere ist des Guten Feind!“, im Englischen „Better ist he enemy of the good! bzw. „Good is good but better carries it out!“ oder im Spanischen “Lo mejor es enemigo de lo bueno!”.

Leider dreht sich aufgrund unserer Gemütlichkeit das Sprichwort herum. In vielen Fällen müsste es eher heißen „Das Gute ist des Besseren Feind!“ weil wir uns mit dem Guten zufrieden geben. Meine Kinder haben nicht beim ersten großen Ei aufgehört zu suchen und das als erstes einmal gegessen, um dann zu sehen, ob es noch etwas anderes gibt. Nein! Sie haben weitergesucht. Erst nach getaner Arbeit und nach der Vergewisserung, dass die Arbeit auch wirklich getan ist, haben sie sich dem Lohn ihrer Arbeit hingegeben. Und nächstes Jahr werden sie es wieder tun.

Ich kann Ihnen viele Beispiele nennen, bei denen ich anders gehandelt habe. Ich habe mich oft im Glanz des Guten gesonnt ohne zu überprüfen, ob es nicht noch etwas Besseres gibt. Ich habe den Lohn meiner Arbeit genossen ohne zu wissen, ob ich nicht mit etwas mehr Engagement noch mehr erreicht hätte.

An diesem Osterwochenende habe ich mir vorgenommen, in Zukunft vor dem Feiern immer noch mal kurz inne zu halten und mir dieses Bild durch den Kopf gehen zu lassen. Und erst, wenn ich mir 100%ig sicher bin, werde ich feiern und dabei darauf anstoßen, dass die „Eiersuche nie enden soll!“

Wie sehen Sie das? Lassen Sie es mich wissen!

Ihr

Heiko Banaszak

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