Wenn Du eine Pipeline bauen willst darfst Du keine Eimer schleppen!

Beim Blick auf meinen Terminkalender in der vergangen Woche kam mir wieder der obige Tipp in den Sinn, den mir einmal ein überaus erfolgreicher Unternehmer aus meiner Mandatschaft mit auf den Weg gegeben hat. Damals war ich gerade einmal 2 Jahre Unternehmer und er hat mich seitdem begleitet.

Gemeint war, dass man sich als Unternehmer in die Position bringen muss, über das große Ganze nachzudenken, Kontakte zu pflegen, Vertrieb zu machen und das operative Geschäft seinen Mitarbeitern überlassen sollte.

So leicht das klingt, so schwierig ist das in der Praxis für jede Führungskraft die ich kenne. Zunächst einmal glaubt man – manchmal fälschlicherweise, manchmal zu recht – dass man nur alleine als Person eine bestimmte Aufgabe erfüllen kann. Das gilt bei mir insbesondere bei manchen Beratungsleistungen. Hier fordert der Kunde ausschließlich meine Person und irgendwie möchte man das Geld natürlich mitnehmen. Schon ist es geschehen und man steckt in einem operativen Projekt. Man schleppt Eimer anstatt an der Pipeline weiter zu bauen.

Das Schlimme daran ist, dass es einem ja auch schmeichelt. Nur ich kann diese Aufgabe! Nur mich will der Kunde! Und von der Eitelkeit angestachelt gibt man sein Bestes. Das ist bei intellektueller Arbeit eben der Kopf und das, was man damit anstellen kann.

Wenn ich mich jedoch bei den Beratungsprojekten umschaue, dann geht es vielen auf Entscheiderebene so. Obwohl man in der Hierarchieebene aufgestiegen ist, kümmert man sich noch um operative Dinge, die man eigentlich besser delegieren sollte.

Und obwohl man sich im Freundeskreis darüber beklagt, wie man doch unter Druck steht: Man macht es trotzdem und wenn man ehrlich antworten würde, würde man auch zugeben, dass einem die Arbeit sogar insgeheim Spaß macht. Schließlich ist man ja nicht gänzlich fremdbestimmt. Man hat immer die Wahl.

Manchmal hat man sich jedoch verkalkuliert. Projekte und Aufgaben dauern länger als geplant, die Kunden oder der Chef möchten noch zusätzliche Dinge haben und schon passiert es: Das Pipelinebauen wird verdrängt und es werden wieder pausenlos (im wahrsten Sinne des Wortes) Eimer geschleppt.

Genau wenn diese Phase bei mir kommt, erinnere ich mich an den oben genannten Tipp und fange an, meine Zeit anders zu verplanen. Das geht zwar nicht von heute auf morgen aber binnen 30 Tage. Ich schaffe mir Freiraum, mich wieder um strategische Dinge zu kümmern und mein Unternehmen nach vorne zu bringen.

Ich habe am Wochenende damit angefangen, in dem ich meinen Terminkalender durchgeschaut und mir Tage fest geblockt habe. Nicht für meine Kunden, sondern für mein Unternehmen.

Deshalb bin ich für diesen Tipp auch heute noch sehr dankbar und gebe ihn gerne in diesem Blog weiter!

Gibt es auch solche Sätze in Ihrem Umfeld? Was hilft Ihnen in ebensolchen Situationen? Welcher väterliche bzw. mütterliche Rat hat Ihnen viel gebracht?

Lassen Sie es mich wissen!

So, ich gehe jetzt noch ein paar Eimer schleppen, um mir den Freiraum zu erarbeiten, wieder an den Pipelinebau zurückzukehren!

Ihr

Heiko Banaszak

Ein Gedanke zu „Wenn Du eine Pipeline bauen willst darfst Du keine Eimer schleppen!“

  1. Hallo Heiko,
    da passt doch auch dieses kroatische Sprichwort:
    „Wer selbst arbeitet verliert den Überblick“
    Aber das Pipeline-Bild gefällt mir auch ganz gut.
    Andreas

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