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Nur so ne Idee: Fastenzeit im Beruf

Als ich über das Thema des dieswöchentlichen Blogbeitrags nachdachte, kam mir der Gedanke, die christlichen Inhalte, die sich mit der bevorstehenden Fastenzeit verbinden, mit dem Habitus im Geschäftsleben in Verbindung zu setzen.

An meinen Ideen und Vorschlägen möchte ich Sie gerne teilhaben lassen und freue mich schon jetzt auf Ihre Gedanken dazu!

Viele, die mich persönlich kennen, wissen, dass ich neben meinem BWL-Studium auch katholische Theologie studiert habe. Nun steht wieder einmal der Endspurt von Fasching bevor und damit auch schon fast der Aschermittwoch.

Mit diesem Tag beginnt auch die Fastenzeit. Einige Gläubige lassen sich an diesem Tag zum Zeichen der Buße sogar Asche aufs Haupt streuen. Als Ergebnis von Feuer symbolisiert diese Asche nach uralter Denkweise eine reinigende und läuternde Kraft.

Im christlichen Festkalender geht Aschermittwoch als Beginn der österlichen Fastenzeit dem Osterfest voran. Die Fastenzeit dauert ohne Sonntage 40 Tage und Nächte und bezieht sich auf das im Matthäus (4,2) erwähnte, von Jesus begangene 40-tägige Fasten in der Wüste.

Was aber bedeutet die Fastenzeit im Christentum heute?

Die Fastenzeit soll eine Zeit der Buße und Reue darstellen. Man soll Verzicht üben und sich prüfen. Die Fastenzeit soll eine Zeit der Einfachheit sein. Dabei soll man sich als gläubiger Mensch von sinnlichen Genüssen abwenden und neu auf Gott ausrichten. Zielsetzung ist es, im täglichen Leben Verzicht zu üben und sich aus individuellen Abhängigkeiten zu lösen. Nur so soll es möglich sein, Raum zu schaffen, um Gott tatsächlich begegnen zu können.

Die Frage, die sich für alle nicht-praktizierenden Christen, Atheisten, Andersgläubige etc. stellt ist: Was aber kann man daraus für Rückschlüsse für sich ziehen, wenn man selbst dem christlichen Gedankengut nicht zugetan ist?

Ich habe mich im Zuge des Schreibens dieses Artikels gefragt, ob es nicht wenigstens im Beruf möglich ist, sich auch von der einen oder anderen Abhängigkeit befreien zu können, die einem den Blick für das Wesentliche verbaut. Eine praktizierte Fastenzeit im Beruf also!

Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich einmal die Frage stellen, was für einen selbst tatsächlich das Wesentliche ist.

Die Familie, das Unternehmen, der Job selbst, die Verantwortung für die Mitarbeiter, die man hat, Geld verdienen, Sport, Hobbies, Freunde, Bekannte und und und.

Danach sollte man sich die Frage stellen, in welcher Priorität man sich diesen Punkten widmen möchte.

Wenn Sie oder ich das wirklich tun, dann glaube ich, dass wir beim Abgleich mit unserem Alltag feststellen werden: Es gibt viele Dinge im Laufe des Tages, die einem den Blick auf dieses vorher definierte Wesentliche verstellen.

Deshalb habe ich mir eine berufliche Fastenzeit verordnet. Ich möchte ab Aschermittwoch die 40 Tage nutzen, meinen beruflichen Alltag zu entschlacken. Ich möchte all das „entbehren“, was mir den Blick aufs Wesentliche raubt:

  • Besprechungen, von denen ich im Vorfeld weiß, dass es sich um Blabla-Veranstaltungen handelt,
  • Abendveranstaltungen, die mit Sicherheit von der Priorität nach meiner Familie einzustufen sind,
  • Ausgiebiges Mittagessengehen ohne wirklich “richtig“ Hunger zu haben, statt im Büro nur ein Müsli zu essen,
  • Termine mit Dienstleistern, denen ich nur aus Höflichkeit einen Termin gebe,
  • das Lesen von Mails, in denen ich nur zur Absicherung in cc gesetzt wurde,

Ich werde die Zeit auch nutzen, die Liste zu vervollständigen, weil ich sicher bin, dass das nur der Anfang war. Ich nehme mir vor, diese Punkte bewusst wahrzunehmen und sofort gegenzusteuern und mich auf meine Prioritäten zu besinnen.

Das schöne dabei ist, dass ich gleichzeitig auch im christlichen Sinne fasten werde. Ich werde auf jeden Fall auf diese Art und Weise das ein oder andere Kanapee auf diversen „sinnlosen“ Veranstaltungen entbehren.

Das Schöne dabei – so hoffe ich – wird sein, dass ich es noch nicht einmal bereuen werde, weil mir noch klarer wird, was ich dafür im Gegenzug bekomme: Mehr Zeit für mich und das, was mir wirklich wichtig ist!

Was meinen Sie? Eine gute Idee?

Lassen Sie es mich wissen!

Ihr

Heiko Banaszak

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